Warum nicht einfach kaufen?
"Warum baust du nicht einfach ein fertiges Gerät ein?" – Diese Frage höre ich oft. Die Antwort: Weil es kein Gerät gab, das sekundengenau Umweltdaten mit Fledermausrufen verknüpft. Und genau das ist der Schlüssel, um ihr Verhalten wirklich zu verstehen.
1. Das Problem: Fledermausrufe ohne Kontext
Bisherige Methoden in der Fledermausforschung haben einen großen Nachteil:
- Ultraschallaufnahmen (z. B. mit dem TeensyBat) liefern zwar wertvolle Daten über die Rufe der Tiere.
- Aber: Was fehlt, sind die Umweltdaten – also Informationen zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind oder Niederschlag zum exakten Zeitpunkt der Aufnahme.
- Folge: Forscher:innen wissen zwar, dass eine Fledermaus gerufen hat, aber nicht, warum sie sich genau in diesem Moment so verhalten hat. War es der Wind? Die Temperatur? Ein aufziehendes Gewitter?
Beispiel: Eine Fledermaus ruft plötzlich häufiger. Liegt das an der sinkenden Temperatur? Am aufkommenden Wind? Oder an einem anderen Faktor? Ohne präzise Umweltdaten bleibt das Rätselraten.
2. Nexus: Der fehlende Puzzleteil
Nexus schließt diese Lücke, indem es sekundengenau Umweltdaten aufzeichnet – und diese später mit den Ultraschallaufnahmen abgleicht. Das System misst:
- Temperatur
- Luftfeuchtigkeit
- Luftdruck
- Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) (mit dem BME680-Sensor)
- Windgeschwindigkeit und -richtung
- Niederschlag
- GPS-Position und Zeitstempel
Der Clou: Mit Nexus weißt du nicht nur, dass eine Fledermaus gerufen hat, sondern auch, welche Umweltbedingungen genau in diesem Moment geherrscht haben. So lassen sich Zusammenhänge erkennen, die bisher im Verborgenen blieben.
3. Warum das die Forschung verändert
Beispiel 1: Wetter und Fledermausaktivität
. Mit Nexus kannst du nachvollziehen, wie sich ihre Aktivität bei plötzlichen Temperaturstürzen, Windböen oder Regen ändert. Das hilft, ihr Verhalten besser zu verstehen – und Schutzmaßnahmen gezielter zu planen.
Beispiel 2: Langzeitstudien mit präzisen Daten
Bisherige Studien mussten oft auf Mittelwerte zurückgreifen (z. B. "Durchschnittstemperatur pro Nacht"). Nexus liefert Sekundenwerte – und zeigt so, wie Fledermäuse auf kurzfristige Änderungen reagieren.
Beispiel 3: Automatisierte Auswertung mit BatDetect2
Du nimmst Fledermausrufe mit dem TeensyBat auf und analysierst sie mit BatDetect2. Nexus fügt die passenden Umweltdaten hinzu – und plötzlich siehst du: "Bei 18°C und Windstärke 3 ruft Art X besonders häufig."
4. Warum ich Nexus selbst entwickelt habe
- Kein fertiges Gerät konnte das: Es gab keine Lösung, die alle relevanten Umweltdaten sekundengenau mit GPS-Stempel aufzeichnet.
- : Nexus ist modular und anpassbar – Forscher:innen, Naturschützer:innen und Citizen Scientists können es nutzen und weiterentwickeln.
- Kostengünstig und flexibel: Durch den Einsatz von Open-Source-Hardware ist Nexus erschwinglich und kann an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
5. Die Zukunft: Was Nexus noch leisten kann
- : Automatische Auswertung von Daten, um z. B. Vorhersagen über Fledermausaktivität zu treffen.
- Vernetzung: Ein könnte globale Daten liefern – und so den Artenschutz voranbringen.
- : Nexus lässt sich erweitern – z. B. um Licht- oder Schadstoffsensoren.
Abschluss: Mitmachen und die Forschung unterstützen
Nexus ist mehr als ein Sensor – es ist ein Werkzeug, um die Fledermausforschung auf die nächste Stufe zu heben. Egal, ob du Forscher:in, Naturschützer:in oder einfach nur technikbegeistert bist: Mit Nexus kannst du Daten sammeln, die wirklich etwas verändern.
Interessiert? Dann lass uns reden – ich freue mich auf deine Ideen!
