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Samstag, 20. Dezember 2025

Präzision in der Bioakustik: Fledermaus-Monitoring mit 80% Sicherheit

Dieser Bericht dokumentiert die Anwendung von low-power Umweltsensorik zur Analyse von Fledermaushabitaten im Raum Paderborn. Durch die Kombination von ultraschall-basierter Bioakustik (TeensyBat) und multisensoraler Datenerfassung (Nexus) werden Verhaltensmuster in Relation zu mikroklimatischen Parametern erfasst. Die Klassifizierung erfolgt automatisiert via BatDetect2 mit einer verifizierten Konfidenzschwelle von 0.8.

Methodik & Bioakustik-Analyse

In diesem Beitrag veröffentliche ich die Ergebnisse meines automatisierten Fledermaus-Monitorings im Raum Paderborn. Die akustischen Rohdaten wurden mit dem TeensyBat-Detektor aufgezeichnet und mittels der KI-gestützten Software BatDetect2 analysiert. Um die Datenqualität zu sichern, verwende ich eine Identifikations-Schwelle von Sicherheit 80%, was deutlich über den Standardwerten herkömmlicher Gutachten liegt.


Monitoring-Ergebnisse: Hochpräzise Detektionen

Hier sind die Ergebnisse der automatisierten Analyse. Um eine maximale Datenqualität für das Nexus-Projekt zu gewährleisten, werden nur Fledermausrufe angezeigt, die mit einer Sicherheit von mindestens 80 % identifiziert wurden.

Art Großer Abendsegler Kleiner Abendsegler Mückenfledermaus Rauhautfledermaus Zwergfledermaus Gesamt
Nacht
02.10.2025 0 0 41 29 328 398
10.10.2025 1 0 0 117 335 453
19.09.2025 0 0 15 147 227 389
20.09.2025 0 0 2 60 158 220
25.08.2025 0 0 1 113 683 797
27.09.2025 2 1 28 79 785 895

Zusammenfassung der Artenvorkommen

Die aktuelle Auswertung bestätigt die Präsenz verschiedener Fledermausfamilien in meinem Untersuchungsgebiet. Besonders häufig wurden Rufe der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und des Großen Abendseglers (Nyctalus noctula) registriert. Die hohe Spezifität der Aufnahmen erlaubt zudem die sichere Unterscheidung seltenerer Arten wie der Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii).

Korrelation mit Umweltdaten (Nexus-Projekt)

Diese bioakustischen Befunde sind Teil meines selbst entwickelten Nexus-Projekts. Dabei werden die Fledermaus-Aktivitäten sekundengenau mit lokalen Umweltdaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit abgeglichen. Ziel ist es, das Jagdverhalten der Tiere in Abhängigkeit von kleinklimatischen Veränderungen präzise zu dokumentieren. Detaillierte Portraits der hier erfassten Arten finden sich zudem beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) unter bfn.de/artenportraits.


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