Heute markiert einen entscheidenden Schritt für unser NEXUS-Projekt und die Fledermausforschung! Was als eine Herausforderung begann, die Fledermausrufe präzise mit Umwelt- und Standortdaten zu verknüpfen, hat sich zu einem vollautomatischen und hochpräzisen Analyse-Workflow entwickelt. Die "trockenen" Daten in unseren CSV-Tabellen sind nun lebendig geworden – anschaulich und bereit für tiefgehende wissenschaftliche Erkenntnisse.
Die Herausforderung: Daten aus verschiedenen Welten verbinden
Der Durchbruch: Präzision durch intelligente Datenfusion
Die Visualisierung: Die Geschichte hinter den Zahlen sehen
Stellen Sie sich vor: Ein TeensyBat zeichnet hochfrequente Fledermausrufe auf, ein NEXUS-Messgerät sammelt gleichzeitig Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit, und der Mond am Himmel beeinflusst das Verhalten der nachtaktiven Tiere. Jedes Gerät liefert wertvolle Informationen, aber diese Datenpunkte akkurat miteinander zu verknüpfen, wenn sie zu leicht unterschiedlichen Zeiten und an leicht unterschiedlichen Orten gemessen wurden, ist keine triviale Aufgabe. Besonders, wenn der TeensyBat während einer Exkursion in Bewegung ist!
Genau hier haben wir heute einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Wir haben einen intelligenten Python-Workflow entwickelt, der diese "Daten-Silostruktur" aufbricht und eine ultimative Master-Datenbank schafft:
Exaktes GPS-Tracking in Bewegung: Die größte Hürde – die präzise Zuordnung der Fledermausrufe zu ihrer exakten geografischen Position während einer Wanderung – wurde gemeistert. Dank einer speziellen Dekodierung der TeensyBat-Header können wir nun für jeden einzelnen Fledermausruf die genauen Breiten-, Längen- und Höhenkoordinaten bestimmen. Keine statischen Fixpunkte mehr, sondern eine dynamische Spur!
Mondstand am Ruf-Ort: Für jeden Fledermausruf wird nun der genaue Mondstand berechnet: seine Phase, sein Azimut (Himmelsrichtung) und seine Elevation (Höhe über dem Horizont). Dies ist entscheidend, um den Einfluss von Helligkeit und Mondzyklus auf die Aktivität der Fledermäuse zu untersuchen.
Nexus-Umweltdaten in Echtzeit: Die Messungen unseres Nexus-Projekts (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gaswerte, Bewölkung) werden jetzt automatisch jedem Fledermausruf zugeordnet. Dabei kommt ein cleverer "Nearest Match"-Algorithmus zum Einsatz, der den zeitlich nächstgelegenen Umweltwert findet – selbst wenn die Messungen nicht auf die Sekunde genau synchronisiert waren.
Artenbestimmung integriert: Zu guter Letzt fließen auch die Ergebnisse der BatDetect2-Analyse direkt in unsere Master-Datenbank ein. So wissen wir nicht nur, wo und wann ein Ruf stattfand und welche Umgebungsbedingungen herrschten, sondern auch, welche Fledermausart ihn höchstwahrscheinlich abgegeben hat.
Alle diese komplexen Informationen werden nun in einer einzigen, interaktiven KML-Datei (für Google Earth/Maps) zusammengeführt. Jeder Punkt auf der Karte repräsentiert einen Messpunkt und bietet beim Anklicken eine umfassende Übersicht: Dateiname, genauer Zeitstempel, die präzise GPS-Position, die komplette Palette der NEXUS-Umweltdaten, der Mondstand und die klassifizierte Fledermausart. So können wir die "trockenen Tabellen" verlassen und die geografischen Hotspots und die umweltbedingten Muster unserer Fledermausaktivitäten direkt im Kontext unserer Umgebung erleben.
Dieses Projekt zeigt einmal mehr, wie modernste Datenverarbeitung und innovative Messtechnik Hand in Hand gehen, um faszinierende Einblicke in die Natur zu gewinnen. Wir sind gespannt auf die neuen Erkenntnisse, die wir aus dieser umfassenden Datenbasis gewinnen werden!

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